Zu den 'Löchern' ein vielleicht erhellender Beitrag von Henning Mankell aus der 'Zeit' vom 12.01.
"Die Welt der Massenmedien ist für mich geprägt von der Vorstellung eines symbolischen Kräftemessens. Das Spielfeld sieht ungefähr aus wie die Arena für klassische Gladiatorenkämpfe. Auf zwei Seiten einer Grube steht je ein Journalist mit einem Spaten. Der eine gräbt unermüdlich Sand herauf, um das Loch tiefer zu machen. Der andere schaufelt das Loch ebenso unermüdlich wieder zu. Das Kräftemessen geht pausenlos weiter, es ist eine Sysiphos-Arbeit, das Graben und Zuschaufeln zieht sich durch die Epochen, und es gibt immer nur vorläufige Sieger. Manchmal triumphiert der enthüllende grabende Journalist, manchmal der andere, verbergende, der Spuren verwischt, der wie ein Hofnarr mit biegsamem Rücken das Machtspiel mitspielt."
Interessant an diesem Beitrag ist zweifellos die scheinbar selbstverständlicihe Vermeidung jeglicher sexueller Konnotation im Kontext des Löcher-Stopfens. Möglich natürlich, das Mankell zu dem Zeitpunkt der Niederschrift noch keine Kenntnis hatte von den enthüllenden Ausführungen Neuruppinos. Möglich allerdings auch, dass Mankell den sexuellen Aspekt sehr sublim ausschließlich nur noch unter Begrifflichkeiten von Macht und Unterwerfung zu fassen bereit ist und sich damit der in der Szene von Maksimilian vertretenen
libidinösen Attitüde annähert. Fragen über Fragen.
"Die Welt der Massenmedien ist für mich geprägt von der Vorstellung eines symbolischen Kräftemessens. Das Spielfeld sieht ungefähr aus wie die Arena für klassische Gladiatorenkämpfe. Auf zwei Seiten einer Grube steht je ein Journalist mit einem Spaten. Der eine gräbt unermüdlich Sand herauf, um das Loch tiefer zu machen. Der andere schaufelt das Loch ebenso unermüdlich wieder zu. Das Kräftemessen geht pausenlos weiter, es ist eine Sysiphos-Arbeit, das Graben und Zuschaufeln zieht sich durch die Epochen, und es gibt immer nur vorläufige Sieger. Manchmal triumphiert der enthüllende grabende Journalist, manchmal der andere, verbergende, der Spuren verwischt, der wie ein Hofnarr mit biegsamem Rücken das Machtspiel mitspielt."
Interessant an diesem Beitrag ist zweifellos die scheinbar selbstverständlicihe Vermeidung jeglicher sexueller Konnotation im Kontext des Löcher-Stopfens. Möglich natürlich, das Mankell zu dem Zeitpunkt der Niederschrift noch keine Kenntnis hatte von den enthüllenden Ausführungen Neuruppinos. Möglich allerdings auch, dass Mankell den sexuellen Aspekt sehr sublim ausschließlich nur noch unter Begrifflichkeiten von Macht und Unterwerfung zu fassen bereit ist und sich damit der in der Szene von Maksimilian vertretenen
libidinösen Attitüde annähert. Fragen über Fragen.